IFLA Library Reference Model (LRM)Das IFLA-Bibliotheksreferenzmodell (Library Reference Model – LRM)

Soeben hat der IFLA-Fachausschuss (Professional Committee) dem IFLA-Bibliotheksreferenzmodell (LRM) zugestimmt, das nun auf der IFLA-Webseite verfügbar ist.

Beim IFLA-LRM handelt es sich um ein konzeptuelles Referenzmodell, das innerhalb einer Entity-Relationship-Umgebung entwickelt wurde. Das Modell konsolidiert die getrennt voneinander entwickelten IFLA-Datenmodelle FRBR, FRAD und FRSAD.

Das IFLA-LRM wurde entworfen, um Inkonsistenzen zwischen den drei bisherigen Modellen zu beheben. Jegliche Nutzeraufgaben, Entitäten, Attribute und Beziehungen aus den ursprünglichen Modellen wurden einer Prüfung unterzogen. Zudem mussten Definitionen überarbeitet und Remodellierungen vorgenommen werden, um eine sinnvolle Konsolidierung zu gewährleisten. Das nun vorliegende Resultat dieser Arbeit ist ein alleinstehendes, modernisiertes und logisch in sich konsistentes Datenmodell, das alle Aspekte bibliographischer Daten abdeckt und mit aktuellen Modellierungspraktiken gleichzieht.

Das IFLA-LRM soll sowohl in Linked Data-Umgebungen Verwendung finden, als auch den Einsatz bibliographischer Daten in diesen unterstützen und vorantreiben.

Definition of PRESSooDefinition von PRESSoo: Ein konzeptuelles Modell für bibliographische Informationen von Reihen und weiteren fortlaufenden Ressourcen

Bei PRESSOO handelt es sich um eine Anfang dieses Jahres veröffentlichte formale Ontologie, die bibliographische Informationen von fortlaufenden Ressourcen abbilden soll, womit vor allem Reihen gemeint sind (Zeitschriften, Zeitungen, Magazine etc.). PRESSOO stellt eine Erweiterung des FRBROO-Modells (Funktionelle Anforderungen an bibliographische Datensätze – objektorientiert) dar. FRBROO hingegen ist eine Erweiterung zu CIDOC CRM, dem konzeptionellen Referenzmodell für Informationen zu kulturellem Erbe.

Es ist das Ziel von PRESSOO, seit langem bestehende Probleme zu klären, die mit der Anwendung der FRBR-Modellfamilie auf Reihen und fortlaufende Ressourcen einhergingen.

Das IFLA-Komitee für Standardisierungsfragen hat der Definition von PRESSOO zugestimmt; verabschiedet wurde die Definition dann vom IFLA-Fachausschuss während seiner Sitzung im März 2017.

Statement of International Cataloguing Principles (ICP) 2016Erklärung zu den Internationalen Katalogisierungsprinzipien (ICP) 2016

Mehr als 50 Jahre nach dem ursprünglichen Statement of Principles – besser bekannt als die Paris Principles – hat die IFLA kürzlich dessen letzte Revision veröffentlicht, die Erklärung zu den Internationalen Katalogisierungsprinzipien (ICP) 2016.

Diese Erklärung basiert sowohl auf den Katalogisierungstraditionen der ganzen Welt als auch auf der Modellfamilie der Functional Requirements der IFLA.

Die Prinzipien aus der Erklärung sollen dazu genutzt werden, die Entwicklung von Katalogisierungscodes und die Entscheidungen, die KatalogisiererInnen bei ihrer Arbeit treffen, zu leiten. Die Prinzipien lassen sich auf bibliographische Daten sowie Normdaten anwenden, und damit auch auf gängige Bibliothekskataloge, Bibliographien und andere Datensets, die Bibliotheken erstellen. Mit den Prinzipien soll ein widerspruchsfreier Zugang zur Formal- und Sacherschließung von bibliographischen Ressourcen aller Art ermöglicht werden.

Definition of FRBRooDefinition von FRBRoo: Ein konzeptionelles Modell für bibliographische Informationen in objektorientiertem Formalismus

Anfang dieses Jahres hat das Komitee für Standardisierungsfragen ebenfalls die Veröffentlichung der Definition von FRBROO: Ein konzeptionelles Modell für bibliographische Informationen in objektorientiertem Formalismus angekündigt.

Bei FRBROO handelt es sich um eine Ontologie beziehungsweise ein konzeptionelles Modell für bibliographische Daten. Das Modell weist eine Verwandtschaft zur Modellfamilie der Functional Requirements der IFLA auf; genauer gesagt stellt es die objektorientierte Variante dieser Modelle dar. FRBROO (Version 1) basierte allein auf FRBR, während FRBROO (Version 2) seinen Ursprung in den drei Modellen FRBR, FRAD und FRSAD hat.

In Kürze online

Bei seinem Treffen am Freitag, 18. August, stimmte der IFLA-Fachausschuss den folgenden Standards zu:

  • Richtlinien zu Bibliotheksdienstleistungen für Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind
  • IFLA-Richtlinien zu Übersetzungen des IFLA-ISBD-Namensraums in RDF

Die endgültigen Fassungen dieser IFLA-Standards folgen in Kürze.